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Erschöpfung und Müdigkeit

Der Körper fühlt sich kraftlos und erschöpft an, die Energie ist verschwunden und selbst vertraute Hobbys erfordern erhebliche Anstrengung. Viele Menschen kennen dieses Gefühl, aber nicht immer liegt die Ursache in unzureichendem Schlaf. Für manche wird anhaltende Erschöpfung zu einer dauerhaften Belastung. Vier Arten von Müdigkeit, über die wir häufiger sprechen sollten.

Manchmal beginnt es mit Nervosität, Reizbarkeit und erhöhter Vergesslichkeit, manchmal signalisiert der Körper durch Symptome wie Kopfschmerzen, Muskelverspannungen, Herzklopfen oder Engegefühl auf der Brust seine Überlastung: Totale Erschöpfung, sowohl psychisch als auch physisch, ist insbesondere in westlichen Industrieländern ein weit verbreitetes Phänomen.

Oftmals liegt die Ursache für das Müdigkeitsempfinden jedoch nicht in zu wenig Schlaf, sondern in Überlastung. Wenn das Leben und die Arbeit nur noch aus To-Do-Listen bestehen, das Freizeitprogramm keinen Spaß mehr macht, sondern zusätzlichen Stress bedeutet, und sogar das Wochenende durchgeplant ist, finden Körper und Geist kaum Ruhe.

Die Folge: Anstatt in der Freizeit Hobbys zu pflegen und daraus neue Energie zu gewinnen, wird der freie Tag auf dem Sofa verbracht, um sich von der Arbeit zu erholen. Gerade Menschen mittleren Alters, die mitten im Lebenstempo stehen, sind davon betroffen.

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Häufig führen ein erhöhtes Verantwortungsbewusstsein und der eigene Perfektionismus dazu, dass Entspannung schwerfällt. Viele leben nach dem Motto „höher, schneller, weiter' und geraten ständig an ihre Grenzen, beruflich und privat. Die Frage bleibt: Was könnte diese Entwicklung verlangsamen?

Die Antwort liegt im eigenen Körper. Dieser fordert notwendige Erholung ein, indem er eine unerklärliche Müdigkeit hervorruft und den Menschen so zur Ruhe zwingt. Dieses Geschehen geschieht unbewusst. Vier Arten von Erschöpfung im Detail:

1. Mentale Erschöpfung

Stress, Überforderung, Perfektionismus - nimmt die ständige Reizüberflutung kein Ende, wird alles zu viel, sind wir irgendwann nur noch mental erschöpft. Zu hohe Arbeitslast, zu viele Verpflichtungen, Sorgen und Ängste zehren an der Kraft. Das Abschalten fällt schwer, ständiges Grübeln führt zu Schlafproblemen, und der Körper befindet sich in permanenter Anspannung.

Dieser unaufhörliche Kampf gegen äußere Reize führt auf Dauer zu einer Erschöpfung und einem Mangel an: Zu wenig Zeit für sich selbst, zu wenig innere Ruhe, zu wenig Raum für Spontanität und Freude. Mentale Erschöpfung lässt sich durch Reduktion externer Reize, Ruhe und Zeit für sich selbst bekämpfen.

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Um der Reizüberflutung im Alltag zu entkommen, helfen regelmäßige Pausen und Rituale. Das kann ein morgendlicher Spaziergang in der Natur, eine Tasse Tee oder ein entspannendes Fußbad am Abend sein. Je regelmäßiger diese kleinen Ruheoasen in den Alltag integriert werden, desto eher finden Körper und Geist wieder ihre Balance.

2. Soziale Erschöpfung

Als soziale Wesen brauchen Menschen Nähe und Beziehungen. Wo die Grenze zwischen angenehmer Gesellschaft und Überforderung liegt, ist jedoch subjektiv. Extrovertierte Menschen genießen den ständigen Austausch und die Geselligkeit, Introvertierte benötigen mehr Zeit für sich allein.

Wer sich zu stark an anderen orientiert und die eigenen Bedürfnisse nach Ruhe und Rückzug immer wieder unterdrückt, kann von sozialer Erschöpfung betroffen sein. Diese äußert sich in verschiedenen Formen: Unzufriedenheit, Rastlosigkeit, schwere Müdigkeit oder das Bedürfnis nach Alleinsein.

Soziale Erschöpfung lässt sich bekämpfen, indem Beziehungen strukturiert und gesellschaftliche Verpflichtungen priorisiert werden - das Sozialleben also so geplant wird, dass es nicht überfordernd ist. Schließlich ist man selbst nur dann eine gute Gesellschaft, wenn man fröhlich und vital ist.

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Manche Menschen bewahren auch in herausfordernden Zeiten scheinbar mühelos ihren Lebensmut und reagieren in Krisen mit Zuversicht. Forschende nennen diesen Wesenszug „Resilienz' und sind überzeugt, dass jeder positive Denkmuster trainieren kann.

3. Empathische Erschöpfung

Mitgefühl und Empathie sind wertvolle Eigenschaften, die manche mehr als andere besitzen. Sie haben jedoch auch ihre Schattenseiten. Denn wer es mit dem eigenen Mitgefühl übertreibt, schadet damit - obwohl es nur gut gemeint ist - sich selbst.

Wer ständig für andere da ist, deren Sorgen und Ängste teilt, mit ihnen mitfühlt und Hilfe anbietet, riskiert, sich mit negativen Emotionen zu überlasten und dabei sich selbst zu vernachlässigen. Zu viel Güte zahlt sich also nicht immer aus: Einfühlungsvermögen kann krank machen und müde.

Forscherinnen und Forscher aus den Bereichen Neurowissenschaft und Psychologie kamen in einer Studie zu dem Schluss, dass besonders einfühlsame Menschen stärker dazu neigen, unter Depressionen und Gefühlen der Hoffnungslosigkeit zu leiden.

Um sich selbst zu schützen, sollten sich sehr empathische Menschen daher bewusst mit emotionaler Intelligenz auseinandersetzen. Mit Emotionen weniger stressinduzierend umzugehen, kann man trainieren.

Achtsamkeit: Methoden zur Entspannung von Körper und Geist

Wer den Körper beruhigen kann, bewältigt psychische Belastungen besser. Dabei helfen jahrtausendealte Verfahren ebenso wie neuere, wissenschaftlich fundierte Methoden.

4. Emotionale Erschöpfung

Schon beim Aufstehen setzt bleierne Müdigkeit ein, die Arbeit entzieht die letzte Energie und selbst das Wochenende reicht nicht, um die Energiereserven merklich aufzufüllen. Eine permanente Anspannung und negative Emotionen wie Wut, Ärger oder Trauer sind zum Dauerzustand geworden. Es resultiert ein Gefühl der inneren Leere, man fühlt sich abgestumpft und gefühlslos - emotional erschöpft.

Emotionale Erschöpfung wird oft als Anzeichen oder Begleiterscheinung von Burn-out und Depression beobachtet und schreitet meist schleichend voran. Um dieser Entwicklung zu entkommen, sollte man dem Drang widerstehen, sich unter die Decke zu verkriechen. Stattdessen müssen die Akkus wieder aufgeladen werden - mit kraftvollen Aktivitäten. Welche das sind, ist individuell unterschiedlich.

Mögliche Energiequellen sind anregende Tätigkeiten wie eine Radtour, ein Spaziergang oder die Beobachtung von Vögeln in der Natur. Die Natur hat einen positiven Einfluss auf unser Gehirn und unsere Emotionen: Natürliche Umgebungen entspannen, reduzieren Stress und legen so den Grundstein für unser Wohlbefinden. Das Stresshormon Cortisol sinkt, der Serotoninspiegel normalisiert sich, und schon bald fühlt man sich zufriedener.