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Lendenwirbelprolaps

Bandscheibenvorfall LWS: Symptomatiken, Befundung und Behandlung

Die Entscheidung über die empfehlenswerte Behandlungsform bei einem Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule stellt eine bedeutende Aufgabe dar. Bevor eine chirurgische Maßnahme zur Diskussion gestellt wird, können nicht-operative Therapien vorrangig zur Linderung von Beschwerden und Muskelverspannungen beitragen. Ein solches konservatives Vorgehen inkludiert zum Beispiel die medikamentöse Behandlung, Injektionsverfahren, bildwandlergestützte Injektionen (PRT mittels Computertomographie), Infusionsbehandlungen, Physiotherapie, manuelle Therapie, Osteopathie, Elektrotherapie sowie weitere Ansätze.

Die letztendliche Empfehlung einer spezifischen Behandlungsmethode bei einem Bandscheibenvorfall im Bereich der Lendenwirbelsäule orientiert sich stets an den individuellen Gegebenheiten der betroffenen Person. Diese Entscheidung wird unter Berücksichtigung folgender Kriterien getroffen:

  • Beschwerdebild: Schmerzzustände, Wahrnehmungsstörungen, Kraftverlust und/oder Beeinträchtigungen der Blasenentleerung
  • Effektivität vorangegangener Behandlungen und deren Dauerhaftigkeit, sowie unerwünschte Wirkungen verabreichter Pharmaka
  • Allgemeiner Gesundheitszustand des Patienten: liegt eine schwere Herzerkrankung vor, werden gerinnungshemmende Mittel eingenommen?
  • Neurologische Untersuchungsergebnisse: Sind Ausfälle der Sensibilität, Abweichungen bei Reflexen, motorische Defizite oder Muskelatrophien feststellbar?
  • Befunde der MRT-Untersuchung: Wie ist das Ausmaß des Vorfalls (klein oder groß)? Besteht eine begleitende Spinalkanalstenose oder Instabilität?
  • Sozioökonomische Aspekte: beruflicher Hintergrund, Karriereplanung, familiäre und soziale Absicherung

Anhand dieser richtungsweisenden Punkte werden die diversen Vor- und Nachteile unterschiedlicher Therapieoptionen und operativer Eingriffe im Dialog erörtert. Erst nach dieser ausführlichen Beratung kann eine eindeutige Empfehlung für ein individuell passendes Behandlungskonzept ausgesprochen werden. Grundsätzlich sollte ein solches Konzept nicht nur die Symptome abmildern, sondern auch die zugrundeliegende Ursache adressieren. Letztlich ist es das Ziel, eine nachhaltige Schmerzlinderung zu erzielen und gleichzeitig weitere, irreversible Nervenschäden zu verhindern.

Nicht-operative Behandlung eines LWS-Bandscheibenvorfalls

Vor der Empfehlung eines chirurgischen Eingriffs werden die Möglichkeiten der konservativen Behandlung bei einem Bandscheibenvorfall der Lendenwirbelsäule eingehend besprochen.

Zu den ergänzenden Maßnahmen zählt neben einer allgemeinen Schonung die regelmäßige und konsequente Durchführung physiotherapeutischer Übungen. Um Fehlhaltungen entgegenzuwirken und die Bewegungsübungen möglichst schmerzfrei zu gestalten, werden zudem schmerzlindernde Arzneimittel verordnet. Darüber hinaus können Wärmeanwendungen, Fangopackungen und Moorauflagen, Massagen sowie die Nutzung von warmem Wasser positive Effekte erzielen. Diese Maßnahmen tragen zur Lockerung der Rückenmuskulatur bei, was zur Auflösung einiger schmerzhafter Verspannungen führen kann. Sowohl osteopathische Behandlungen als auch Elektrotherapie können sich günstig auswirken, und auch CT-gestützte Injektionen (PRT) können zur langanhaltenden Linderung von Rückenschmerzen als sinnvoll erachtet werden.

Operation eines Bandscheibenvorfalls der Lendenwirbelsäule

Eine Operation bei einem Bandscheibenvorfall wird gegenwärtig im Rahmen der Mikrochirurgie durchgeführt. Dies impliziert, dass lediglich ein minimaler Schnitt im Rückenbereich erforderlich ist. Hierfür arbeiten die Chirurgen unter Einsatz eines Mikroskops oder einer Kamera. Die Dauer des Eingriffs beläuft sich typischerweise auf etwa 60 Minuten und variiert abhängig von der Lokalisation, der Größe des Vorfalls sowie dem Alter des Patienten. Im Rahmen dieser Prozeduren wird die Bandscheibe entweder teilweise oder vollständig entfernt, je nachdem, wie stark sich die Bandscheibe vorwölbt und welche Intensität die Beschwerden aufweisen. Sämtliche Operationsverfahren der mikrochirurgischen Interventionen an der Lendenwirbelsäule verfolgen das Ziel, die komprimierte Nervenwurzel durch die Entfernung des vorgewölbten Bandscheibengewebes zu entlasten.

Die operative Korrektur eines Bandscheibenvorfalls an der Lendenwirbelsäule kann entweder perkutan-endoskopisch (durch ein dünnes Rohr mit integrierter Optik und Lichtquelle) oder mikrochirurgisch erfolgen. Zu den minimalinvasiven Verfahren zählen beispielsweise die perkutane Laser-Diskus-Dekompression (PLDD) bei kleineren Vorfällen oder die perkutane Nukleotomie (PN).

Die Vorteile der Mikrochirurgie im Vergleich zu traditionellen größeren Operationen sind für die Betroffenen unübersehbar: Sie ermöglicht einen schonenden Zugang, eine präzise Freilegung des Operationsgebiets und verhindert die Entstehung ausgedehnter Narben. Somit wird ein Höchstmaß an Sicherheit gewährleistet.

Dr. Munther Sabarini äußert sich zu mikrochirurgischen Bandscheibenoperationen wie folgt: „Die Erfolgsrate einer solchen Operation, die üblicherweise mit geringem Risiko und ohne Komplikationen verläuft, spricht für sich: 95 Prozent aller operierten Patienten erfahren nach dem Eingriff umgehend eine Verbesserung ihrer Symptome. Und genau dieses Ergebnis ist es letztlich, was sowohl Patient als auch Chirurg anstreben.'

Mittels einer Bandscheibenzelltransplantation ist es nun erstmalig möglich, das Volumen der Bandscheiben zu erhalten und die Elastizität des Faserrings wiederherzustellen. Dies wird durch eine biologische Regeneration des Bandscheibengewebes erreicht.

Individuelle Anpassung der Behandlung

Welche der genannten und weiterer Behandlungsmethoden in Ihrem spezifischen Fall Anwendung finden kann, wird im persönlichen Dialog mit Ihrem behandelnden Arzt, Dr. Munther Sabarini, erörtert. Sollte ein chirurgischer Eingriff notwendig sein, wird er detailliert darlegen, welche Bandscheibenoperation für Sie in Betracht kommt. Es ist allgemein bekannt, dass sich so mancher Bandscheibenvorfall im Lendenwirbelbereich auch ohne Operation von selbst zurückbilden kann. Da jedoch sehr häufig ein chirurgisches Eingreifen erforderlich wird, stellt die Operation eines lumbalen Bandscheibenvorfalls den am häufigsten durchgeführten chirurgischen Eingriff an der Lendenwirbelsäule dar.