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Müdigkeit, Übelkeit, Schwangerschaft

Anzeichen einer Schwangerschaft & Schwangerschaftstest

Schwangerschaftsanzeichen: Erschöpfung

Viele werdende Mütter verspüren nun eine deutlich gesteigerte Müdigkeit im Vergleich zur Zeit vor der Schwangerschaft. Verantwortlich dafür ist der erhöhte Spiegel des Hormons Progesteron, welches eine beruhigende Wirkung auf die Schwangere ausübt. Das mütterliche Progesteron wird bis etwa zur 10./11. Schwangerschaftswoche vom Corpus Luteum, dem sogenannten Gelbkörper, produziert, um die Schwangerschaft aufrechtzuerhalten.

Schwangerschaftsanzeichen: Unwohlsein

Ein weitverbreitetes und oft als sehr unangenehm empfundenes Anzeichen einer Schwangerschaft ist das Gefühl der Übelkeit. Dieses Symptom tritt typischerweise im ersten Trimester auf - besonders zwischen der 6. und 12. Woche - und äußert sich bevorzugt morgens in Form von Brechanfällen. Jedoch kann sich die Übelkeit auch in wiederkehrenden Wellen über den gesamten Tag erstrecken, unabhängig davon, ob Nahrung aufgenommen wurde oder nicht. Ebenso kann sie ihren Höhepunkt am Abend erreichen, begleitet von einem Völlegefühl im Bauch. Neben Mehrlingsschwangerschaften können auch verschiedene Stoffwechsel- und hormonelle Veränderungen, wie beispielsweise Erkrankungen der Schilddrüse, die Ursache sein, da sie den Hormonspiegel des Schwangerschaftshormons HCG beeinflussen. Normalerweise lässt die Übelkeit mit dem Ende der Embryonalphase im dritten Schwangerschaftsmonat nach. In sehr seltenen Fällen kann die Übelkeit jedoch während der gesamten Schwangerschaft andauern.

Obwohl Übelkeit als ein negatives Symptom wahrgenommen wird, kann sie im Zusammenhang mit einer beginnenden Schwangerschaft durchaus positiv interpretiert werden, da dieses Anzeichen auf eine normale Entwicklung der Schwangerschaft mit einem entsprechenden Anstieg des HCG-Werts hinweist.

Vor allem Kaffee, Zigarettenrauch oder andere intensive Gerüche (wie beispielsweise Parfüms) sowie bestimmte Lebensmittel können während der Schwangerschaft Übelkeit hervorrufen. Häufig können die betroffenen Frauen keine fettreichen, säuerlichen oder stark gewürzten Speisen mehr tolerieren (geschweige denn essen), und oft werden auch Fleisch, Fisch oder Eier abgelehnt. Manchmal genügt bereits die bloße Vorstellung dieser Speisen, um Übelkeit auszulösen. Dies liegt daran, dass die Schwangerschaft, insbesondere im Frühstadium, hormonelle Veränderungen im Körper bewirkt, die das Geschmacks- und Geruchsempfinden beeinflussen. Diese Abneigungen sind in der Regel unbedenklich und kein Grund zur Besorgnis.

Schwangerschaftsbedingte Übelkeit kann in leichteren Fällen selbst behandelt werden, je nach Ausprägung der Symptome. Gegen morgendliches Erbrechen können Zwieback oder Knäckebrot, direkt nach dem Aufstehen noch im Bett verzehrt, Linderung verschaffen. Da Obst, Obstsäfte und kohlensäurehaltige Getränke Übelkeit verstärken können, sollte die Schwangere möglichst darauf verzichten. Eine ausgewogene Ernährung ist ebenso wichtig wie die Aufteilung der Mahlzeiten in mehrere kleine Portionen über den Tag verteilt. Selbstverständlich sollte die werdende Mutter auch übelkeitsauslösende Lebensmittel und Gerüche meiden (z. B. Parfüm). Darüber hinaus kann die Stimulation eines Akupunkturpunktes in der Mitte der Oberarminnenseite - etwa zwei Querfinger oberhalb des Handgelenks - mithilfe eines sogenannten "Sea-Bands", der Genuss von medizinischen Ingwerbonbons oder das Auflegen einer frischen Ingwerscheibe auf die Zunge sowie das etwa 30-malige Kauen einer kleinen Handvoll Haselnüsse oft dazu beitragen, die Übelkeit zu reduzieren.

Es ist entscheidend für die Schwangerschaft zu verstehen, dass es sich bei leichteren Formen der Übelkeit nicht um eine Krankheit im eigentlichen Sinne handelt, sondern um eine spezifische Veränderung, die mit der Schwangerschaft einhergeht. Auch wenn die Übelkeit unangenehm sein mag, kann man - zumindest vorübergehend - damit umgehen. Bei stärker ausgeprägter Übelkeit (Emesis gravidarum) gibt es Medikamente, die während der Schwangerschaft eingenommen werden können und dem Kind nicht schaden. In solchen Fällen ist der behandelnde Gynäkologe der beste Ansprechpartner.

In extremen Fällen von Schwangerschaftsübelkeit (Hyperemesis gravidarum) kann es zu ständigem, heftigem Erbrechen kommen. Dadurch, sowie durch die reduzierte Aufnahme von Nahrung und Flüssigkeit, kann es zu Dehydration und Gewichtsverlust kommen, was wiederum den Allgemeinzustand der Schwangeren beeinträchtigen kann. Betroffene Frauen sollten ärztlich überwacht und gegebenenfalls stationär im Krankenhaus behandelt werden. Bei sehr starken Beschwerden stehen Medikamente zur Verfügung, deren Unbedenklichkeit für das Ungeborene in Tierversuchen und umfassenden Studien bestätigt wurde. Diese Medikamente sind rezeptpflichtig. Sprechen Sie mit Ihrem Gynäkologen und lassen Sie sich beraten, ob und welches Medikament in Ihrem Fall sinnvoll ist.

Schwangerschaftsanzeichen: Benommenheit

Zusätzlich zu Müdigkeit und Übelkeit können auch Schwindelgefühle auftreten. Der Körper versucht, sich an das veränderte Blutvolumen anzupassen, wobei der Blutdruck in den ersten Monaten tendenziell sinkt und die Anzahl der roten Blutkörperchen, die für die Sauerstoffversorgung des Körpers zuständig sind, noch nicht ausreichend ist. Langes Stehen in überhitzten Räumlichkeiten oder in Warteschlangen können zu Kreislaufproblemen führen. Hier kann das Treten auf der Stelle und die Verbesserung der peripheren Durchblutung durch schnelles, wiederholtes Ballen der Fäuste Abhilfe schaffen. Schlafmangel, überwiegend sitzende Tätigkeiten und mangelnde körperliche Aktivität können die Kreislaufsituation zusätzlich verschlechtern. Obwohl Kreislaufprobleme für die Mutter unangenehm sind, sind sie für das Kind in der Regel ungefährlich. Bewegung, Wechselduschen, Bürstenmassagen und sportliche Betätigung können hilfreich sein.

Schwangerschaftsanzeichen: Appetit

Jeder kennt die Geschichten über Heißhungerattacken auf saure Gurken in Kombination mit großen Mengen an Eiscreme während der Schwangerschaft. Dieses starke Verlangen kann ein Zeichen für einen erhöhten Bedarf an bestimmten Mineralstoffen sein, was jedoch wissenschaftlich noch nicht vollständig geklärt ist.

Schwangerschaftsanzeichen: Fluor

Hormonelle Veränderungen während der Schwangerschaft können zu vermehrtem Ausfluss führen. Dieser vaginale Ausfluss ist normalerweise farblos oder weißlich, geruchlos und geht nicht mit Beschwerden einher. Die Schwangere sollte sich in diesem Fall keine Sorgen machen.

Sollten jedoch Juckreiz, ein unangenehmer Geruch oder Blutungen auftreten, ist es ratsam, den Gynäkologen aufzusuchen. Es könnte eine bakterielle Infektion vorliegen, die behandelt werden muss, um das ungeborene Kind nicht durch aufsteigende Keime zu gefährden. Handelt es sich um eine sexuell übertragbare Erkrankung, ist auch die Behandlung des Partners erforderlich.

Schwangerschaftsanzeichen: Hormonelle Umstellungen

Der veränderte Hormonhaushalt in der Schwangerschaft hat vielfältige Auswirkungen. Von Bedeutung für die Schwangerschaft sind die plazentaren Hormone (HCG, HPL, Östrogene, Progesteron) sowie die mütterlichen Hormone (Prolaktin, FSH, LH, Oxytocin, Vasopressin, Schilddrüsenhormone, Cortisol und Cortison, Aldosteron, Parathormon, Insulin, Somatotropes Hormon), welche - nicht nur im Organismus einer Schwangeren - spezifische Wirkungen auf die Zielorgane haben. Diese Botenstoffe können sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung haben. Folgende Veränderungen lassen sich bei der Schwangeren beobachten:

  • Haut: Verstärkte Pigmentierung im Genitalbereich, um die Brustwarze, als dunkle, vertikale Linie auf dem Unterleib, Pigmentflecken im Gesicht, Zunahme oder erstmaliges Auftreten von Akne
  • Herz-Kreislauf-System: Zunahme des Blutvolumens, was zunächst zu einer Verdünnung des Blutes führt; Erhöhung des Herzminutenvolumens, d. h. Zunahme des Schlagvolumens und Anstieg der Herzfrequenz; Senkung des Blutdrucks in den ersten sechs Monaten; verminderter Venendruck, was zu einer Neigung zu Krampfadern und Thrombose führen kann
  • Ausscheidungsorgane: veränderte Nierenfunktion mit Absenkung der Ausscheidungsschwelle für Glukose und Magnesium; Harnwege werden durch die Wirkung von Progesteron erweitert, was das Auftreten aufsteigender Harnwegsinfekte begünstigt
  • Verdauungssystem: gestagenbedingte Erweiterung der Hohlorgane, wie beispielsweise Magen und Darm; durch die Verlagerung aufgrund der wachsenden Gebärmutter kann es zu Verstopfung und Blähungen kommen. Reflux und die Schwächung des Zwerchfells können Sodbrennen verursachen
  • Mundraum: Während der Schwangerschaft kommt es zu hormonellen Veränderungen und einer gleichzeitigen Veränderung der Immunantwort. Dies begünstigt die Entstehung von Entzündungen der Mundschleimhaut, die bis zum Ende der Schwangerschaft fortschreiten können. Über hormonsensitive Rezeptoren kommt es zu einer erhöhten Durchlässigkeit der Mundschleimhaut, einer Vermehrung des Speichelflusses und zur Bildung von Gefäßen und Gewebewucherungen. Dadurch entstehen häufig Pseudotaschen und Schwellungen, verbunden mit einer pH-Wert-Verschiebung der Mundflora zugunsten krankheitserregender Keime. Bereits bestehende Erkrankungen im Mundbereich können während der Schwangerschaft deutlich verstärkt werden. Es wird eine zahnärztliche Kontrolle in der Frühschwangerschaft und in der späten Schwangerschaft empfohlen (z. B. im 4. und 8. Monat).

Schwangerschaftstest - Bin ich schwanger?

Bereits sechs bis neun Tage nach der Befruchtung kann der Arzt mithilfe eines Schwangerschaftstests im Blut der Patientin das schwangerschaftserhaltende Hormon Human Chorion Gonadotropin (HCG) nachweisen. Der weibliche Organismus produziert dieses Hormon, sobald sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut eingenistet hat.

Ungefähr eine Woche später ist HCG auch im Urin einer Schwangeren nachweisbar, was sie selbst mit einem Schwangerschaftstest aus der Apotheke oder dem Drogeriemarkt überprüfen kann. Dabei ist das Ergebnis des Tests nur dann zuverlässig, wenn er bei einer konzentrierten Morgenurinprobe positiv ausfällt. Es kann zu diesem Zeitpunkt vorkommen, dass der Test negativ ausfällt, da die Nachweisgrenze des Schwangerschaftshormons im Urin noch nicht erreicht ist. Ein negatives Testergebnis schließt eine Schwangerschaft also nicht aus. Ein sicherer Nachweis gelingt nur mit dem Test aus konzentriertem Morgenurin, da dieser die höchste HCG-Konzentration aufweist. Eine Blutuntersuchung beim Gynäkologen zum Nachweis des Schwangerschaftshormons bleibt bei einem unklaren Verlauf in der Frühschwangerschaft die Ausnahme.

Fällt der Test positiv aus, besteht höchstwahrscheinlich eine Schwangerschaft, die durch einen Besuch beim Frauenarzt/der Frauenärztin bestätigt werden sollte. Spätestens sechs Wochen nach dem ersten Tag der letzten Menstruation kann die Schwangerschaft auch mithilfe einer Ultraschalluntersuchung festgestellt werden.