Konjunktivitis: Wann die Ansteckungsgefahr vorüber ist
Augenentzündung (Konjunktivitis): Auslöser, Merkmale und Therapiemöglichkeiten
Eine Augenentzündung (Konjunktivitis) offenbart sich durch verschiedene Merkmale, darunter zum Beispiel:
- Gerötete Augenpartie und geschwollene Bindehaut
- Empfindung eines Fremdkörpers im Auge
- Stechendes Gefühl / Juckreiz
- Erhöhte Tränenproduktion
- Sekretabsonderung aus den Augen, morgendliches Verkleben der Lider
Mögliche Auslöser für eine Konjunktivitis sind vielfältig und umfassen Infektionen, allergische Reaktionen, Irritationen, trockene Augen, das Eindringen von Fremdkörpern sowie Autoimmunerkrankungen.
Die Zeitspanne, über die eine Bindehautentzündung besteht, richtet sich nach ihrem zugrundeliegenden Verursacher. Während eine plötzlich auftretende, durch Bakterien bedingte Konjunktivitis häufig schon nach einer mehrtägigen Therapie zurückgeht, kann die Form, die durch Viren ausgelöst wird, bis zu vierzehn Tage andauern.1 Im Falle einer nicht-infektiösen Entzündung verklingen die Beschwerden eigenständig, sobald die irritierenden Stimuli konsequent vermieden werden.
Sobald Viren oder Bakterien die Quelle der Entzündung bilden, gilt eine Bindehautentzündung als kontagiös (ansteckend). Demgegenüber stellen allergisch oder durch Reizung hervorgerufene Konjunktivitiden keine Gefahr der Übertragung dar.
Üblicherweise verringert sich die Ansteckungsgefahr einer bakteriellen Konjunktivitis bereits nach einer zweitägigen antibiotischen Therapie erheblich. Bei einer viralen Form der Bindehautentzündung muss man das vollständige Verschwinden der Krankheitszeichen abwarten, was einen Zeitraum von bis zu vierzehn Tagen in Anspruch nehmen kann.1
Liegt eine bakterielle oder virale Form der Konjunktivitis vor, so wird von medizinischem Fachpersonal aufgrund des signifikanten Übertragungsrisikos häufig eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausgestellt. Des Weiteren kann eine solche Bescheinigung auch bei Bildschirmtätigkeiten oder Arbeiten, die eine erhebliche Staubentwicklung mit sich bringen, den Genesungsverlauf positiv beeinflussen.
Welcher Mechanismus steckt hinter einer Konjunktivitis?
Im Falle einer Konjunktivitis manifestiert sich eine Entzündung oder Reizung der protektiven Schleimhautmembran, die sowohl die Innenseite der Augenlider als auch die Sklera bis zum Hornhautrand umhüllt. Als Reaktion darauf zeigt dieses empfindliche Gewebe eine gesteigerte Blutzirkulation (resultierend in Rötung) sowie vermehrte Absonderung von Sekret. Häufig treten zusätzlich folgende Symptome auf:
Wenn Mikroorganismen wie Bakterien oder Viren als primäre Verursacher fungieren, ist die Konjunktivitis übertragbar. Externe Stimuli aus der Umwelt, allergische Reaktionen oder chronische Irritationen des Auges können diese Augenleiden ebenfalls initiieren, allerdings geht von diesen keine Kontagionsgefahr aus.
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Welche Auslöser liegen einer Konjunktivitis zugrunde?
Die Konjunktivitis kann basierend auf ihrer Genese (Entstehungsursache) in zwei Hauptkategorien gegliedert werden: die infektiöse und die nicht-infektiöse Variante.
Konjunktivitis infektiösen Ursprungs
Ein charakteristisches Merkmal einer übertragbaren Bindehautentzündung ist der Umstand, dass initial oft nur ein Auge betroffen ist, doch schon nach sehr kurzer Dauer auch das zweite Auge Symptome zeigt.
Die Klassifizierung einer Konjunktivitis als infektiös erfolgt, sofern ihre Entstehung auf die Aktivität von Bakterien oder Viren zurückzuführen ist. Insbesondere gelten Adenoviren als signifikant gefährlich, da sie die Ursache für die sogenannte "Augengrippe" (medizinisch: Keratokonjunktivitis epidemica) darstellen - eine der höchst kontagiösen Ausprägungen der Bindehautentzündung.
Prävention der Übertragung: Maßnahmen zur Verhinderung!
- Nach jeglichem Kontakt mit den Augen sollten die Hände gründlich desinfiziert werden.
- Vermeiden Sie das Teilen von Handtüchern oder Kopfkissen mit anderen Individuen.
- Öffentliche Schwimmeinrichtungen sollten gemieden werden.
- Für Kinder gilt: Der Besuch von Kindertagesstätten oder Bildungseinrichtungen ist in dieser Zeit nicht gestattet.
Hinter den Symptomen einer Infektion bakteriellen Ursprungs verbirgt sich zumeist eine Besiedlung mit Staphylokokken, Streptokokken oder Pneumokokken. Ebenso vermag der Keim Pseudomonas aeruginosa eine Augenentzündung herbeizuführen, welche sich mit alarmierender Geschwindigkeit ausbreitet. Dieser Erreger ist oft in Kosmetika anzutreffen, die übermäßig lange geöffnet waren, oder in Kontaktlinsenpflegemitteln, deren Haltbarkeitsdatum überschritten wurde.
Konjunktivitis nicht-infektiösen Ursprungs
Eine Vielzahl von Faktoren vermag eine nicht-übertragbare (oder unspezifische) Konjunktivitis hervorzurufen. Hierbei ist die Inflammation (Entzündung) oft die Folge einer Irritation, die eine Abwehrreaktion der Bindehaut provoziert.
Hierzu zählen unter anderem:
- Umwelteinflüsse:
etwa Partikel wie Staub und Sand, Rauch, intensive UV-Strahlung sowie kalter Luftzug. - Sehhilfen (Kontaktlinsen):
Falls diese über die empfohlene Tragezeit hinaus verwendet oder unzureichend gereinigt werden, können sich Mikroorganismen wie Viren und Bakterien darauf ansiedeln und eine Entzündungsreaktion initiieren. - Augentrockenheit:
Unzureichende Befeuchtung des Auges durch den Tränenfilm führt nicht nur zu einer reduzierten Abwehr von Pathogenen, sondern auch zu einem reibenden und unangenehmen Gefühl. - Morphologische Abweichungen:
In Ausnahmefällen kann ein nach innen gerichtetes Wachstum der Wimpern auftreten. - Allergische Reaktionen:
zum Beispiel Pollenallergie (Heuschnupfen).
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Charakteristische Anzeichen einer Konjunktivitis
Die primäre Indikation für eine Konjunktivitis manifestiert sich in einer geröteten Augenpartie. Allerdings ist ein gerötetes Auge keineswegs stets synonym mit einer Entzündung; es könnte ebenso auf Überanstrengung, mangelnde Augenbefeuchtung oder externe Irritationen wie Chlor oder Kfz-Abgase hindeuten. Lediglich ein Ophthalmologe ist in der Lage, zweifelsfrei zu diagnostizieren, ob eine Bindehautentzündung vorliegt oder nicht.
Zusätzliche Merkmale, welche auf das Vorhandensein einer Konjunktivitis schließen lassen, sind:
- Augenabsonderungen:
Abhängig von der Ätiologie (Ursache) sezerniert ein entzündetes Auge entweder eitriges oder muköses Sekret. Oftmals erscheinen die Augen morgens verklebt und mit Krusten bedeckt. - Papillenartige Erhebungen:
Beim Umschlagen des entzündeten Augenlids lassen sich auf dessen Innenseite häufig zahlreiche kuppelähnliche Erhebungen (Papillen) erkennen. Diese morphologischen Veränderungen resultieren aus der Akkumulation von Immunzellen, die der Bekämpfung der Pathogene dienen. - Ödeme:
Im Zuge einer Inflammation kommt es zu einer Anschwellung der Bindehaut. Darüber hinaus berichten einige Patienten über excessive Lakrimation (tränende Augen), ein Gefühl von Partikeln im Auge, Photophobie (Lichtscheue) und einen spastischen Lidschluss, hervorgerufen durch intensive Schmerzen.
Spezifika der Konjunktivitis im Kindesalter
Im Bereich der Pädiatrie ist eine erhöhte Rate der Übertragung von Konjunktivitiden zu verzeichnen. Dies ist primär darauf zurückzuführen, dass Kleinkinder dazu tendieren, Hygieneregeln weniger strikt einzuhalten und sich überdies oft die Augen zu reiben. Ferner haben sie in Bildungseinrichtungen wie Schulen oder Kindergärten sowie bei Freizeitaktivitäten am Nachmittag verstärkten physischen Kontakt zu Altersgenossen, was die rasche Verbreitung von Krankheitserregern begünstigt.
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Welche Behandlungsstrategien existieren für eine Konjunktivitis?
Angesichts einer Konjunktivitis wird dringend ein Konsultationstermin bei einem Ophthalmologen nahegelegt, da die Ätiologie (die Ursache) der Beschwerde maßgeblich für die Auswahl der adäquaten Behandlungsmethode ist.
Therapie einer Konjunktivitis bakteriellen Ursprungs
Die Bekämpfung einer bakteriellen Augeninfektion erfolgt mittels antibiotischer Substanzen. Insbesondere haben sich Antibiotika-haltige Augentropfen bewährt, welche unmittelbar in den Konjunktivalsack appliziert werden. Zudem sind antibiotische Salben und Gele erhältlich, obgleich deren Applikation häufig temporär zu einer Einschränkung der Sehschärfe führen kann. Üblicherweise kommt es bereits nach einer Therapiedauer von zwei Tagen zu einer signifikanten Reduktion der Symptome.1
Management einer viral bedingten Konjunktivitis
Die therapeutische Intervention bei einer durch Viren induzierten Konjunktivitis gestaltet sich komplexer, da es bislang keine spezifisch effektiven Pharmaka gibt. Die Patienten sind demnach dazu angehalten, den natürlichen Verlauf der Erkrankung abzuwarten. Symptomatische Erleichterung kann durch kalte Umschläge und feuchtigkeitsspendende Augentropfen (oft als künstliche Tränen bezeichnet) erreicht werden. Typischerweise ist eine virale Bindehautentzündung nach einem Zeitraum von etwa einer bis drei Wochen abgeklungen.2
Therapie der nicht-übertragbaren Konjunktivitis
Die Behandlung der unspezifischen (nicht-infektiösen) Form der Bindehautentzündung fokussiert sich stets darauf, den verursachenden Faktor zu eliminieren oder zu umgehen. Eine Inflammation, die beispielsweise durch einen okularen Fremdkörper provoziert wurde, klingt gewöhnlich einige Tage nach dessen Extraktion autonom ab. Falls unzureichende Augenbefeuchtung als Ursache diagnostiziert wird, bieten benetzende Augentropfen Abhilfe. Im Kontext einer allergischen Konjunktivitis vermögen Antihistaminika-haltige Augentropfen die Beschwerden zu mildern.
Alternative Heilmethoden bei Augenentzündungen
Die medizinische Versorgung einer Konjunktivitis lässt sich durch den Einsatz verschiedener bewährter Hausmittel ergänzen. Eine lindernde Wirkung auf Irritationen entfalten beispielsweise:
- Kühlende Umschläge und Wickel mit Quark.
- Umschläge, getränkt in Aufgüssen von Schwarztee, Ringelblume, Salbei oder Augentrost.
- Okulare Spülungen unter Verwendung einer Honig-Wasser-Lösung.
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Konjunktivitis? Wichtige Verhaltensweisen und Hinweise!
Um eine Prävention zu gewährleisten und den Therapieprozess zu unterstützen, empfiehlt es sich, die folgenden Punkte zu berücksichtigen:
- Selbst bei auftretendem Juckreiz ist das Reiben der Augen unbedingt zu unterlassen. Eine solche Geste würde nicht nur eine zusätzliche Irritation hervorrufen, sondern birgt auch das Risiko, weitere Keime in das Auge einzuschleusen.
- Verkrustungen dürfen behutsam mit reinem Wasser abgewaschen werden. Zum Abtrocknen ist die Verwendung von Einweg-Kosmetik- oder Papiertüchern der eines Handtuchs vorzuziehen, um diese anschließend umgehend zu entsorgen.
- Im Falle des Tragens von Kontaktlinsen empfiehlt es sich, eine temporäre Auszeit zu nehmen und stattdessen eine Brille zu nutzen. Darüber hinaus ist es ratsam, die während der Erkrankung genutzten Linsen präventiv durch neue zu substituieren.
- Nach der Körperpflege (Duschen) oder dem Händewaschen verwenden Sie ausschließlich Ihr persönliches Handtuch, da ansonsten bei einer bestehenden Infektion die Gefahr der Übertragung besteht.
- Gönnen Sie Ihren Augen Ruhe: Reduzieren Sie, sofern machbar, die Bildschirmarbeitszeit und sorgen Sie für eine adäquate Ausleuchtung der Räumlichkeiten, in denen Sie sich aufhalten.
- Vermeiden Sie potenziell irritierende Faktoren wie starken Luftzug, Partikel wie Staub und Emissionen von Kraftfahrzeugen.
- Wenn Sie zur Entwicklung von Allergien tendieren, ist es angezeigt, die Allergene, welche die Reaktionen auslösen, konsequent zu umgehen.
- Es ist empfehlenswert, auf die Applikation von Augen-Make-up zu verzichten, um eine weitere Irritation der Augen zu vermeiden.