Herpes zoster im Gesicht: Symptomatologie
Gürtelrose: Frühe Kennzeichen und klinische Manifestationen
Frühe Kennzeichen
Die charakteristischen, scharfen, bohrenden oder auch schneidenden Empfindungen, die für die Gürtelrose typisch sind und in ihrer Intensifät variieren können, manifestieren sich mitunter schon Tage vor der Entstehung von Bläschen. Ein bemerkenswertes Präsens von Juckreiz und einer erhöhten Empfindlichkeit gegenüber Berührungen im betroffenen Hautareal ist ebenfalls weit verbreitet.zusätzlich zu den genanten Symptomen können allgemeine Missempfindungen, Fieber und ausgeprägte Abgeschlagenheit auftreten.
Symptomatische Merkmale bei Gürtelrose
Akute dermale Erscheinungen
Im Bereich der schmerzempfindlichen Hautpartie bilden sich, parallel zu den initialen Schmerzempfindungen oder bis zu einer Woche danach, gerötete Hautausschläge (Makulae, Papeln), die sich kurz darauf in mit Flüssigkeit gefüllte Vesikel umwandeln. Diese treten charakteristischerweise in kleinen Gruppierungen auf.
Im Wesentlichen kann die Herpes-zoster-Erkrankung jede Nervenwurzel beeinflussen. Abgesehen vom häufigsten Auftreten am Rumpf, sind ebenfalls die oberen und unteren Extremitäten, der Nacken sowie das Gesicht betroffen. Bei einer Beeinträchtigung des sogenannten Nervus trigeminus (Trigeminusneuralgie) werden Auge, Nasenbereich, die Stirnregion sowie die behaarte Kopfhaut auf einer Gesichtsseite in Mitleidenschaft gezogen. Dies kann zu einer Entzündung der Bindehaut (Conjunctiva) und der Hornhaut (Cornea) des Auges, oder in selteneren Fällen auch des Sehnervs mit daraus resultierenden visuellen Beeinträchtigungen führen. Wenn der Hörkanal betroffen ist, spricht man von Zoster oticus, was mit einer Lähmung der Gesichtsmuskulatur, Schwindelgefühlen und auditive Probleme einhergehen kann. Sollte die Infektion im Bereich des Gesichts auftreten, ist eine umgehende therapeutische Intervention in jedem Fall angezeigt und ratsam.
Abgesehen davon klingen die Symptome der Gürtelrose, ähnlich wie bei der Windpocken-Erkrankung, bei einem unkomplizierten Verlauf nach etwa zwei bis vier Wochen ab. Eine frühzeitige medizinische Intervention ist jedoch in den meisten Situationen empfehlenswert, insbesondere bei anhaltenden Schmerzen. Die flüssigkeitsgefüllten Bläschen dürfen unter keinen Umständen aufgekratzt werden, analog zur Handhabung bei Windpocken, um sekundäre bakterielle Infektionen und die potentielle Entstehung von Narben zu verhindern.
Potentielle Komplikationen
Die Gürtelrose kann sich auch simultan in verschiedenen Hautarealen ausbreiten. In ausgesprochen seltenen Ausnahmefällen können sich neben der Gürtelrose auch Entzündungen der Hirnhäute sowie des Gehirns entwickeln. Bei Individuen mit einem geschwächten Immunsystem, wie beispielsweise Krebspatienten, AIDS-Patienten oder Personen nach Organtransplantationen, können sich die Viren unkontrolliert vermehren und zu lebensbedrohlichen Zuständen führen, die auch innere Organe wie Gehirn, Lunge und Leber betreffen. Bei diesen Patientengruppen kann die Gürtelrose sogar den gesamten Körper befallen, sodass sie dann nicht von einer primären Windpockenerkrankung unterschieden werden kann.
Post-Zoster-Neuralgie (PZN)
Einige Individuen leiden noch Monate nach Abheilung der Hauterscheinungen unter anhaltenden Schmerzen in den betroffenen Bereichen. Diese Beschwerden resultieren aus einer Nervenschädigung im peripheren Nervensystem, das zuvor von der Gürtelrose beeinträchtigt wurde. Insbesondere ältere Patienten sind einem erhöhten Risiko ausgesetzt, wobei sich das Altersspektrum von 50 bis 75 Prozent der Betroffenen zwischen 60 und 70 Lebensjahren bewegt.
Die Intensivierung des Schmerzes erfolgt häufig erst nach dem Verschwinden der Bläschen und kann mit der Zeit zunehmen. Die Schmerzempfindung (aus dem Griechischen: „algos") nach (aus dem Lateinischen: „post") Abklingen des Zosters wird von medizinischen Fachkräften als Post-Zoster-Neuralgie (PZN) klassifiziert.
Innerhalb des PZN-Schmerzbildes unterscheiden Mediziner drei primäre Erscheinungsformen:
- eine anhaltende Empfindung von Brennen und Bohren
- kurzzeitige, einschießende Schmerzattacken
- extrem empfindliche Schmerzen bei Berührung. Die Schmerzen weiten sich oft auf benachbarte Hautbereiche aus, die urspünglich nicht von der Gürtelrose betroffen waren.
Nahezu alle PZN-Patienten erleben einen erheblichen Leidensdruck und sind oft verzweifelt. Ihre täglichen Beschwerden belasten sie meist sehr stark.